Körperarbeit
Ursprung von SIB
SIB (Systemische Integrative Bewegungslehre) schult die Aufmerksamkeit für den Zusammenhang von Bewegungs-, Denk- und Handlungsmustern. Sie zeigt durch präzise sanfte Berührung einen Weg aus Schmerz und Einschränkung hin zu Bewegungsfreiheit. Diese von Dr. Nurit Sommer und Gudrun Schreiner entwickelte Methode beruht auf den Berührungslektionen von Univ.-Prof. Alon Talmi (langjähriger Weggefährte von Moshe Feldenkrais) und führt Wissen und Praxis aus der Feldenkraismethode mit lösungsorientierten und systemisch-therapeutischen Verfahren zusammen.
Die Arbeit mit den Händen am Körper
Der/die KlientIn liegt oder sitzt und erfährt durch präzise ausgeführte Bewegungen, die über die Berührung der Hände vermittelt werden, wie sich seine/ihre grundlegenden Bewegungs- und Haltungsmuster anfühlen. Wo ist Spielraum, wo Einschränkung, wie fühlt sich der Weg zur Freiheit an ? Welche ungenutzten Potenziale eröffnen sich und wollen gelebt werden ?
In angenehmer, sanfter Weise wird allmählich und nachhaltig mehr Bewusstheit für Bewegung, Haltung und Atem initiiert und ins Selbstbild integriert.
Das lösungsorientierte Gespräch
Der Mensch in seinen Zusammenhägen und Systemen: Abklärung von Zielen, Entwickeln neuer Sichtweisen und die Integration neuer Erfahrungen. Wir erleben Entlastung, finden unsere Mitte, stehen satt und sicher am Boden. Leichtigkeit, Lebensfreude, und Optimismus können ins Leben treten.
Anwendungsbereiche für SIB:
Geburtsvorbereitung – Muskelverspannungen – Haltungsschäden – Wirbelsäulensyndrome – Einschränkungen des Bewegungsapparates – psychische und physische Belastungszustände – stressbedingte Symptome – Migräne – Atemprobleme – Rehabilitation
Ebenso eignet sich SIB zur allgemeinen Verbesserung des eigenen Körpergefühls.
Eingekehrt in meinen Körper fühle ich mich,
als erlebte ich zum ersten Mal wie es ist,
sich in einem Körper zu fühlen.
Fühlend durchdringe ich alle Zellen meines lebendigen Körpers in mir,
berühre, durchstreife, durchstreichle, erfülle sie
mit meinem Atem
und indem ich sie fühle
mit mir selbst.
Und ich fühle die Freude meines Körpers an meiner Gegenwart,
fühle, wie er sich dankbar meinem Atem entgegen weitet,
wie er sich dem Licht meiner Aufmerksamkeit öffnet
und zu neuem Leben erwacht.
In seinen Verhärtungen berühre ich meine Ängste,
die ich dort vor mir selber versteckt hielt.
Ich erbarme mich ihrer und lasse sie hervortreten,
ihnen Achtung und das Verständnis erweisend,
die ich ihnen so lange vorenthalten habe.
Die Erleichterung lockert die Anspannung in meinen armen Schultern,
die mich nun noch den Schmerz fühlen lassen,
den die Anstrengung ständiger ängstlicher Spannung
ihnen bereitet hat.
Ich fühle,wie weh es tut, sich Tag und Nacht anzustrengen
aus lauter Angst, das Falsche zu tun.
Wie gut es tut, die Angst endlich zu fühlen.
Wie dankbar strömt sie hervor aus den verkrampften Muskeln,
in die ausgebreiteten Arme meines Herzens hinein.
Wie gut es tut, diesen Schmerz zu fühlen.
Nun, da ich ihn fühle, quält er mich nicht mehr,
sondern füllt mein Herz mit Erbarmen
und staunendem Respekt
für mich, die ich all diesen Schmerz und diese Anstrengug
auf mich genommen habe,
um stets das Richtige zu tun.
Und ich fühle meinen Schmerz und fühle meine Angst
und fühle das Erbarmen und die Achtung meines Herzens,
Und hier, in meinem wissenden, fühlenden Herzen,
haben "richtig" und "falsch" keinen Bestand.
aus: Safi Nidiaye "Intimität – Das Geheimnis des Glücks" (2007)